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Marko Baloh siegt beim Race Around Slovenia

Der slowenische Lokalmatador tritt in die Fußstapfen des im letzten Jahr auf tragische Weise ums Leben gekommene Nationalhelden Jure Robic. Christoph Strasser 3., Edi Fuchs 5., Franz Preihs 9.

Christoph Strasser, Edi Fuchs und Franz Preihs (Fotos: Edi Fuchs, Christina Ehammer, DOS - RAS)

Christoph Strasser, Edi Fuchs und Franz Preihs (Fotos: Edi Fuchs, Christina Ehammer, DOS - RAS)

Das Race Around Slovenia 2011 war mit 55 Startern, darunter die Creme de la Creme der weltweiten Extremradsportszene, das quantitativ und qualitativ bestbesetzte Extremsportrennen Europas. Die Teilnehmer mussten 1139 Kilometer gespickt mit 13000 Höhenmetern NonStop quer durch Slowenien bewältigen. Das RAS wird im RAAM Style nach den Regeln der UMCA (Ultramarathon Cycling Association) gefahren: daher kein Windschattenfahren! Im Gegensatz zu letztem Jahr waren die Wetterbedingungen heuer ideal, es gab lediglich zwei kurze Regenschauer.

Das Race Around Slovenija bleibt auch in seiner fünften Auflage wieder fest in slowenischer Hand. Nachdem der im letzten Jahr auf tragische Weise ums Leben gekommene Nationalheld Jure Robic das Rennen vier Mal in Folge gewinnen konnte, war es heuer der als Topfavorit eingestufte Marko Baloh, der sein Heimrennen für sich entscheiden konnte. Er siegte nach über 1.100 Kilometern mit rund einer Stunde Vorsprung auf den Schweizer Thomas Ratschob. Dritter und somit bester Österreicher wurde Christoph Strasser.

1. BALOH Marko 1:16:21:00 28.2 km/h
2. RATSCHOB Thomas 1:17:16:00 27.5 km/h
3. STRASSER Christoph 1:17:36:30 27.3 km/h
4. ROSENSTEIN Erik 1:19:15:30 26.3 km/h
5. FUCHS Eduard 1:19:38:30 26.0 km/h

Alle Ergebnisse www.taal.si
Youtube Video #1 Start
Youtube Video #2 Vrsic Pass
Youtube Video #3 Tag 2
Youtube Video #4 Nacht 2
Youtube Video #5 Ziel Baloh
Youtube Video #6 Ziel Ratschob, Strasser

Nachstehend die Impressionen der österreichischen Extremradfahrer Christoph Strasser, Edi Fuchs und Franz Preihs.

Ein Moment der Schwäche kostete Strasser den Sieg
Christoph Strasser hadert mit dem dritten Rang beim „Race Around Slovenia“ Bis Kilometer 860 lief alles wie am Schnürchen, doch dann kam ein Müdigkeitseinbruch und kostete dem Steirer den Sieg. „Ich bin eben keine Maschine die man einfach programmieren kann.“

Bis Rennkilometer 860 funktionierte Strassers Vorhaben auch nach Wunsch. Der Wahl-Grazer lag von Beginn an in Führung und konnte bis zur „timestation 8“ seine Führung auf den Favoriten und Lokalmatadoren Marko Baloh auf 25 Minuten ausbauen. Doch dann kam der „Mann mit dem Hammer“ und Strasser musste eine kurze, ungeplante Schlafpause einlegen. „Ich war nicht mehr in der Lage weiterzufahren. Man kann dieses Gefühl niemanden beschreiben, der so ein Rennen noch nie gefahren ist. In dieser Situation war ein weiterfahren unmöglich, ich wäre auf dem Rad eingeschlafen und schwer gestürzt“, erzählt Strasser.

Nach der einstündigen Schlafpause war die Führung im Rennen jedoch Vergangenheit und der Sieg in weite Ferne gerückt. Routinier Baloh nützte Strassers Schwächemoment perfekt aus und machte in dieser Zeit richtig Druck. „Baloh hat seine ganze Erfahrung ausgespielt“, analysiert Strasser nüchtern, „er hat zu diesem Zeitpunkt das Rennen zu seinen Gunsten entschieden.“ Schluss endlich überquerte Strasser nach 41.36.30 Stunden als Gesamtdritter den Zielstrich in Postjna. Hinter dem Sieger Baloh (Slo) landete der Schweizer Thomas Ratschob auf Platz zwei.

In den nächsten Tagen wird Christoph Strasser das RAS in aller Ruhe analysieren und Schlussfolgerungen für den bevorstehenden Saisonhöhepunkt, dem Race Across Amerika, ziehen. Mittlerweile weiß er eines genau: „Der menschliche Körper ist eben keine Maschine. Man ist nicht programmierbar. Ich bin kein Roboter den man einfach auf Sieg einstellen kann.“

www.christophstrasser.at

Platz 5 für Edi Fuchs beim bestbesetzten Rennen Europas
Edi Fuchs, der sich im Vorfeld aufgrund seines anderen Saisonaufbaus noch nicht zu den Top-Favoriten zählte, konnte sein Potential gut nützen und fuhr mit einem beherzten Rennen auf Rang 5.

"Es war der erwartete Kampf aus gut 10 Fahrern, die alle das Potential haben, auf das Podium zu fahren. Letztes Jahr hatten alle enorme Probleme, heuer hat fast jeder seine Stärke voll ausspielen können, dementsprechend knapp war das Rennen um die Top-Plätze", so Fuchs nach dem Rennen.

Fuchs ist gut in das Rennen gestartet, nach 250 Kilometern geriet er aber in ein Tief, hervorgerufen durch Probleme mit der Nahrungsaufnahme. Dadurch verlor er nach 300 Kilometern den Anschluss an die ersten 3, die ziemlich gleichauf lagen. Nach 400 Kilometern fand Fuchs wieder seinen Rhythmus, zu Beginn der zweiten Nacht hat er schließlich seinen Angriff gestartet. Ende der 2. Nacht, 200 Kilometer vor dem Ziel ist Fuchs sogar auf Platz 4 gelegen, gefolgt vom Slowenen Eric Rosenstein. Aus taktischen Gründen hat sich der 35-jährige Steirer keine Schlafpause gegönnt, dadurch konnte er im Finale aber nichts mehr zusetzen. Ein Nachteil für Fuchs waren leider auch die unterschiedlichen Startzeiten. Die Top 3 sind alle hinter ihm gestartet und konnten sich an mir orientieren. Mit Platz 5 unter 55 Startern, in einer Zeit von 43 Stunden und 38 Minuten ohne Schlaf hat Fuchs sein Minimalziel erreicht und ist zufrieden mit seiner Leistung.

www.eduardfuchs.at

Franz Preihs zurueck in den TOP 10 - erfolgreicher Start in die Saison
Nach seinem DNF 2010 stand Franz heuer etwas unter Zugzwang bezüglich seiner Performance beim Race Around Slovenia.
Franz: "Der Mai ist für mich als Pollen- und Gräserallergiker eine extrem anstrengende Zeit. Auch die Medikation bei derart langen Rennen ist sehr schwierig, machen doch nahezu alle Antihistaminika mehr oder weniger müde, und genau das ist es was ich bei dieser Art von Rennen am wenigsten brauchen kann. Dazu kommt das ich um diese Jahreszeit dazu neige Probleme mit meiner Atmung zu bekommen."

Neu für Franz war heuer auch das komplett slowenische Team, welches unter anderem auch schon für Jure Robic tätig war. Kommuniziert wurde auf Englisch. Die Ernährungsstrategie wurde vom RAAM 2008 uebernommen wo man auch schon auf nahezu 100% flüssige Nahrung gesetzt hat. Die Rennstrategie wurde vor Ort den Bedingungen angepasst.
Franz: "Angesichts des Did Not Finish im Vorjahr entschied ich mich für eine Variante mit Sicherheitsnetz. Anspruchsvolles druckvolles pulsgesteuertes Radfahren bis zum Anstieg auf den Vrsic, und wenn dann alles im grünen Bereich sein sollte - Druck machen was geht und versuchen rauszuholen was noch rauszuholen ist."

Nachdem Rennstrategie, Schlafstrategie und Ernährung ausgearbeitet waren, ging es für Franz Donnerstag Abend um 20:06 MEZ auf die lange Runde rund um Slowenien.
Franz: "Das Rennen selbst verlief dann im grossen und ganzen meinen Erwartungen entsprechend. Entgegen meiner üblichen Gewohnheiten liess ich mich auf Anraten meines Arztes doch verkabeln und fuhr bis zum Vrsic Anstieg mit Puls. Nie wirklich langsam aber auch nicht am Limit. Ich würde es am ehesten druckvoll aber doch dosiertes Rennfahren nennen. Dass man damit ein so hochqualitativ besetztes Rennen nicht gewinnen kann war mir übrigens zu diesem Zeitpunkt schon vollkommen bewusst. Erst im Anstieg zum Vrsic bekam ich grünes Licht den Motor auch mal auszufahren und von dem Zeitpunkt an arbeitete ich eigentlich gegen die Uhr und gegen die Konkurrenz mit der Zielsetzung so viele Gegner wie möglich einzuholen und so schnell als möglich wieder retour nach Postojna zu kommen. Das wir das Rennen ohne Schlafpause fahren würden, stand schon im Vorfeld fest und somit war von taktischer Seite her auch nicht mehr viel zu tun. Ich fuhr mein Rennen gegen die Uhr, verneigte mich in Gedanken vor Jure's Grab in Krajnska Gora (an welchem die Rennstrecke nahezu unmittelbar vorbeiführte) und ehe ich mich versah waren wir auch schon in Sentilji an der österreichischen Grenze wo der Grazer Verein URC Veloblitz eine Fanbase stationiert hatte und Michaela (meine Frau) zum Team stiess. Nach einer kurzen Toilettenpause ging es ab in die Zweite Nacht und wir arbeiteten uns entlang der östlichen Grenze Sloweniens Richtung Ziel vor. Dazwischen gab es immer wieder spannende Zweikämpfe mit den unmittelbar vor mir liegenden Slowenen Mitja Rok. Uns sollten im Ziel exakt 30 Sekunden (!!! ) nach ueber 1100 Kilometern im Sattel trennen :-)..."

Und so war es dann auch: Um 17:17 Uhr MEZ - genau 45 Stunden und 11 Minuten nach seinem Start erreichte Franz als Neunter von über 70 Startern das Ziel in Postojna.

Sein Resumee: "Hinterher ist man immer gscheiter ... das hat schon mein Opa immer gesagt. Aber jetzt Spass beiseite. Ich musste schon 2 Rennen in meiner Karriere wegen Atemwegsproblemen aufgeben - immer im Mai (Raid Provence Extreme 2007, RAS 2010) - das Risiko heuer wieder zu scheitern war einfach zu hoch. Ich hab mit Sicherheitsnetz gespielt, damit gewinnt man keine Rennen, aber man kann sie zumindest gut fahren und eine (das trau ich mich schon zu sagen) doch auch recht respektable Leistung bieten.
Fakt ist: 2011 begann für mich damit schon einmal wesentlich besser als 2010 - ich hab die Belastungen des Rennens immens gut und schnell verdaut, hatte keine physischen und psychischen Hänger und freu mich schon auf die nächsten Herausforderungen. Die Form stimmt und wer sich die Mühe macht und dich die Split Zeiten von Timestation zu Timestation genauer anschaut wird sehen das ich auch am Schluss noch Tempo machen konnte. In diesem Sinne: Anfang Juni ist die kritische Pollen- und Gräser Zeit fuer mich vorbei, dann kann ich auch vom Start weg attackieren und auch wieder weiter vorne im Feld mitmischen."

www.franzpreihs.at

Artikel vom 18.05.2011

 

 

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