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Ötzi Alpin Marathon erlebt spannende zwölfte Auflage

Philip Götsch feiert zweiten, knappen Sieg auf Grawand. Nur knapp über 15 Sekunden trennen den Sieger vom Zweitplatzierten. Anna Pircher gewinnt mit deutlichem Vorsprung.

Podium Männer 2015: Oswald Weißenhorn, Philip Götsch, Georg Piazza (Foto: Grüner)

Podium Männer 2015: Oswald Weißenhorn, Philip Götsch, Georg Piazza (Foto: Grüner)

Sonnenschein beim Start in Naturns, Nebel und Schneetreiben bei der Ankunft am Schnalstaler Gletscher. Bei der zwölften Auflage des Ötzi Alpin Marathon zeigte das Wetter all seine Facetten. 225 Solo-Teilnehmer und 63 Teams gingen an den Start des drei Disziplinen umfassenden Wettkampfs.

Die Strecke des Alpintriathlons führt von Naturns (554 Meter) über das Schnalstal nach Kurzras und von dort hinauf zur Bergstation der Gletscherbahn auf 3212 Meter. Dabei waren mit dem Mountainbike 24,2 Kilometer und 1538 Höhenmeter, im Berglauf 11,8 km/495 hm und schließlich mit den Tourenskiern 6,2 km/1201 hm zu bewältigen.

Philip Götsch siegt zum zweiten Mal
Einteilung ist eben alles. Philip Götsch, Gastwirt zum „Schlecht‘n Seppl“ in Dorf Tirol hat am Samstag Ruhetag. „Sonst hätte ich gar nicht am Ötzi Alpin Marathon teilnehmen können“, flachste der 30jährige nach seinem Sieg. Dabei hing seine Teilnahme tatsächlich an einem seidenen Faden. Vor zwei Wochen prallte Götsch mit seinem Fahrrad gegen einen Bus. Er wurde zu Boden geschleudert und erheblich verletzt. Trotz der Prellungen wollte er aber nicht aufgeben, denn er hatte sich lange Wochen intensiv auf den Ötzi Alpin Marathon vorbereitet, den er 2011 schon einmal gewonnen hatte. Am Mittwoch versuchte es Götsch erstmals wieder mit dem Lauftraining und entschied sich für den Start. Nach dem knappen Zieleinlauf war er überglücklich: „Ich hatte nicht damit gerechnet, dass Georg Piazza auf den Tourenskiern so stark sein würde.“

Georg Piazza, Heizungstechniker aus St. Ulrich, hatte den Ötzi Alpin Marathon 2012 gewonnen. Der Ehemann der früheren Weltklasse-Skilangläuferin Christina Kelder war nach dem unglaublich spannenden Zieleinlauf im dichten Nebel auf Grawand ebenso rundum zufrieden: „Ich habe alles gegeben und war heute sieben Minuten schneller als bei meinem Sieg. Ich habe beim Aufstieg mit den Tourenskiern mehrmals versucht, den Abstand zu Götsch verringern. Fast wäre es mir gelungen, aber auf den letzten hundert Metern war er besser. Ich bin kein großer Sprinter.“ Die Freude über seine erneut großartige Leistung war dem Grödner aber anzumerken: „Ich habe Freude am sauberen Sport, mehr will und kann ich nicht haben.“

Mit knapp zweieinhalb Minuten Rückstand auf den Sieger kam Oswald Weisenhorn ins Ziel. „Mit 45 Jahren kann man mit so einer Leistung nur zufrieden sein“, meinte der Malser, der als Baggerfahrer in Schuls im Engadin sein Geld verdient. Er lief quasi ein Rennen für sich allein. Der Abstand zu den beiden Führenden war ebenso zu groß wie sein Vorsprung auf den Vierten. Der vierte Platz ging an den erst 22jährigen Andreas Reiterer. Der Zimmermann aus Hafling, ein erfolgreicher Absolvent der Sportoberschule Mals, war nach der 24,2 Kilometer langen Mountainbike-Strecke nicht unter den besten Zehn, machte dann auf der 11,8 km langen Laufstrecke von Unser Frau bis Kurzras viele Positionen wett und schnallte sich als Fünfter die Tourenskier an. „Ich habe täglich trainiert und wollte unbedingt unter die besten 15. Mit so einem tollen Ergebnis hätte ich nie gerechnet“, sagte Reiterer, der seine vielversprechende Karriere im Alpinen Skilauf nach zwei Kreuzbandrissen aufgeben musste.

Lukas Hofer und die Tourenskier
Als Vierter nach der Bike- und Laufstrecke hatte sich der Weltklasse-Biathlet Lukas Hofer die Tourenskier angeschnallt. Doch auf dem 6,2 km langen und steilen Aufstieg auf den Schnalstaler Gletscher – es galt, eine Höhendifferenz von 1.201 Metern zu überwinden – fiel der Montaler auf den 13. Rang zurück. Es war aber keine Frage der Kondition. „Ich fahre als Training sehr viel mit dem Mountainbike und das Laufen liegt mir sowieso, aber an die Tourenskier muss ich mich erst noch gewöhnen. Das ist dann doch etwas ganz anderes als das Skaten“, erklärte der 25jährige. Und er zollte den Teilnehmern Lob: „Hut ab vor der sensationellen Leistung all dieser Athletinnen und Athleten.“

Anna Pirchers Sieg ungefährdet
Bei den Frauen siegte die gebürtige Naturnserin Anna Pircher. Ihr Erfolg war zu keinem Zeitpunkt in Gefahr. „Ich habe mich gewissenhaft auf den Ötzi Alpin Marathon vorbereitet, aber mit dem Sieg habe ich wirklich nicht gerechnet“, sagte die 40jährige, die in Morter lebt und als Kindergärtnerin in Saltaus arbeitet. Vor allem im Aufstieg mit den Tourenskiern wollte sie sich verbessern und trainierte daher jeden Dienstagabend in Schnals – beim Tourengehen auf die „Schöne Aussicht“. Es sei für sie ein unbeschreibliches Gefühl gewesen, als Erste den letzten Teilabschnitt anzugehen: „Ab der Teufelsegg-Hütte hat mich Patrick Wallnöfer begleitet. Er hat mir Mut zugeredet, das war toll. Ich bin dann wie in Trance gelaufen.“ Wallnöfer beendet das Rennen übrigens als 41. mit einem Rückstand von zwei Sekunden auf Pircher. Ein echter Gentleman eben.

Mit einem Rückstand von fast neun Minuten kam die Osttirolerin Susanne Mair als Zweite ins Ziel. Die 20jährige Pharmazie-Studentin hatte sich vor allem für den Aufstieg auf Grawand viel vorgenommen: „Das wollte ich eigentlich aufholen, doch ich habe vor zwei Wochen einen Halb-Marathon bestritten und spürte, dass die Beine schwer waren. Ich wollte, aber es ging nicht mehr.“ Platz drei ging an die Münchnerin Viola Biberacher.

Spannender Team-Wettbewerb
Den Staffelwettbewerb der Männer gewann das Team Dynafit mit Mirko Tabacchi (MTB), Luca Cagnati (Laufen) und Federico Nicolini (Ski) mit einer Gesamtzeit von 3:03.23,9 Stunden. Mit einem Rückstand von 5.41,6 Minuten landete das Team WF-Mechanik - mit Agostino Zortea (MTB), Michele Tavernaro (Laufen) und Dario Steinacher (Ski) – auf Platz zwei. Den dritten Rang belegte das Flachau KTM Racingteam mit Hans Peter Obwaller (MTB), Emanuele Manzi (Laufen) und Ivo Zulian (Ski) mit einem Rückstand von 6.30,6 Minuten auf die Erstplatzierten.

Bei den Frauen siegte das Team Skinfit aus Bozen mit Ilse Pertoll (MTB), Petra Pircher (Laufen) und Manuela Perathoner (Ski) in einer Zeit von 4:13.32,1 Stunden. Auf Rang zwei schaffte es das LaSpoSparkasse Team bestehend aus Astrid Demetz (MTB), Serena Toriatti (Laufen) und Sabrina Zanon (Ski) mit einem Rückstand von 24.10 Minuten.

Alle Ergebnisse auf services.datasport.com/2015/triathlon/oetzima.

Die Organisatoren um Ewald Brunner und Peter Rainer waren rundum zufrieden: viele Zuschauer säumten die gesamte Strecke, fast schon olympiareif war der Einsatz der knapp 250 ehrenamtlichen Helfer.

Artikel vom 27.04.2015

 

 

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