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Danny MacAskill meistert in seinem neuen Video steile Felsplatten

In „The Slabs“ bewegt sich die Trial- und Mountainbike-Legende in seiner schottischen Heimat Isle of Skye wortwörtlich am Rande des Abgrunds. Auf seinem Ritt über spektakuläre Felsen vor der grandiosen Kulisse der Cuillin Hills und des Loch Coruisk verblüfft Danny mit seinen Fahrkünsten.

Glatter Fels und bis zu 60 Grad Neigung: Mountainbike-Bremstest à la Danny MacAskill (Foto: Dave Mackison)

Glatter Fels und bis zu 60 Grad Neigung: Mountainbike-Bremstest à la Danny MacAskill (Foto: Dave Mackison)

Nachdem Danny vor etwa einem Jahr mit seinem Trials-Bike noch das Gym aufgesucht hat, steigt der Schotte für sein aktuelles Werk aufs Mountainbike und erkundet neues Terrain zu Hause in den Cuillins auf der Isle of Skye. Inspiriert von einigen der weltbesten Kletterer und ihrer Leidenschaft kam Danny auf die Idee, ihnen mit seinem Mountainbike nachzueifern und möglichst steile Felsplatten in Angriff zu nehmen. Danny nimmt uns mit auf einen beindruckenden und nervenaufreibenden, irrsinnig steilen Ritt ins Tal. Die atemberaubende Drohnen- und POV-Perspektiven, ausschließlich mit der GoPro gefilmt, vermitteln ein faszinierendes Co-Piloten Gefühl.

Dannys neuestes Video, eine We are Peny Produktion, bei der sowohl Robbie Meade als auch Danny Regie führten, zeigt Danny zu Beginn beim ungesicherten Klettern mit seinem Fahrrad auf dem Rücken bis knapp unter den Gipfel des Sgurr Dubh Beag / Little Black Peak (733m), einem der technischsten Abschnitte der Dubh Ridge. Ab hier beginnt die eigentliche Herausforderung. Vor der grandiosen Kulisse einer unvergleichlichen Bergwildnis navigiert Danny seinen Weg auf einer extrem technischen Route von einem Kilometer Länge über ein System aus steilen Vorsprüngen, aus bewachsenen Gabbro-Platten, exponierten Stufen und Abgründen, Pfeilern und grasbewachsenen Spalten hinunter zu den Ufern des Loch Coruisk auf Meereshöhe.

Danny MacAskill - The Slabs


Erfahre mehr über Dannys Inspiration, seine Herangehensweise an die Slabs, sein Bike-Setup und mehr im folgenden Interview:

Hi Danny, ich hoffe, es geht dir gut. Letztes Jahr bist du ins Gym gegangen, jetzt nimmst du eine Felsplatte in Freeride-Mountaineering-Manier in Angriff. Woher kam die Inspiration für dieses Projekt?
Danny: Eine der Sportarten, die mich in den letzten Jahren wirklich in ihren Bann gezogen hat, ist Klettern und die Leidenschaft, die Kletterer in ihre Routen stecken. Es ist unglaublich, Kletterer wie Adam Ondra, Alex Honnold, Julia Chanourdie, Margo Hayes und vor allem Tommy Caldwell zu beobachten. Es inspiriert mich total, diesen Mädels und Jungs dabei zuzusehen, wie sie neue Routen und neue Grade in ihrem Sport schaffen. Sie widmen manchen Routen mehrere Jahre ihres Lebens.

Wie hast du diese Inspiration auf dein Bike übertragen und wie hast du dieses Projekt in Angriff genommen?
Danny: Ich habe mir überlegt, es wäre ziemlich cool, eine große Felswand zu finden, die aber im Gegensatz zu Kletterwänden offensichtlich nicht vertikal sein kann, zumindest nicht für sehr lange Zeit. Die Idee war dann, die Wand hochzuklettern und anschließend abzufahren. Ich hatte schon einige andere Projekte in anderen Ländern auf dem Plan, die auf der Idee basierten, aber leider haben sich die Pläne wegen Covid geändert und ich habe mich zu Hause umgesehen. Ich habe ein bisschen recherchiert und die großen Dubh Slabs im Herzen der Cuillins gefunden, wo ich 2014 „The Ridge“ gefilmt habe. Das ist eine 500 Meter lange Platte aus mehr oder weniger durchgehendem Felsgestein. Es ist ein sehr abgelegener Teil von Skye, das ohnehin schon ein ziemlich abgelegener Ort ist. Wir haben einen örtlichen Fischer gefunden, der uns mit dem Boot zum Loch am Fuße der Slabs übersetzte. Von dort aus mussten wir ein paar Meilen landeinwärts laufen und dann ist da diese eindrucksvolle Felswand.

Wie hast du dich vorbereitet, wie bist du an die Sache herangegangen?
Danny: Die Dubh Slabs sind als eines der besten leichten Klettergebiete Großbritanniens bekannt, wo man nicht unbedingt Seile benutzen muss, sich aber trotzdem ziemlich ausgesetzt fühlt. Es ist ein sehr stabiler und griffiger Fels, aber ziemlich furchteinflößend, wenn man hochgeht. Natürlich habe ich die Route vorher ausgekundschaftet. Ich bin mit dem E-Bike in das Gebiet gefahren, zu Fuß hinaufgeklettert und habe entschieden, was ich später ausprobieren möchte, wenn ich mit dem Bike am Felsen bin. Ich hatte also vorher eine grobe Vorstellung von einer Line von oben bis unten.

Einige Teile sehen wahnsinnig steil aus. Kannst du beschreiben, wie steil es wirklich ist?
Danny: Es gibt vor allem einen Teil, die letzten 100 Höhenmeter, der am ersten Tag einfach nicht zu fahren war. Es ist eine große, lange, fast glatte Felswand, in der man kaum Halt findet. Wenn man das Bike einfach laufen lassen würde oder die Reifen ins Rutschen kämen, würde es wirklich schlimm enden. Ich schätze, dieses letzte Stück hat vielleicht über 60 Grad Neigung, durchgehend und ohne Stellen, die beim Bremsen wirklich helfen. Es ist schwer zu beschreiben, aber es ist ein komisches Gefühl, wenn man mitten in der Wand steht und förmlich spürt, wie die Schwerkraft einen den Felsen hinunterzieht. Wenn das Einzige, das einen hält, die Bremsen sind und man spürt, wie steil es ist. Meine Bremsen und Reifen waren am Limit, besonders an dieser letzten Platte, wo ich die Wand leicht traversieren musste. Wenn man gegen Ende genau hinschaut, kann man sehen, dass ich zwei Finger auf den Bremsen habe, um die Kontrolle zu behalten.

Spürst du Angst, wenn du diese Felsen hinunterfährst?
Danny: Ich habe bei diesem Projekt viel weniger Angst verspürt als bei kleineren kopfüber Tricks, wie zum Beispiel der Barrel Roll mit dem Fahrradanhänger in "Danny Daycare" oder dem Frontflip in "Cascadia". Ich fühlte mich wirklich entspannt und sehr wohl dort oben, den Felsen zu spüren, meine Reifen und Bremsen zu spüren, zu spüren was möglich ist und dann einfach im Flow laufen lassen. Andererseits war es learning by doing, denn ich habe dort oben im Grunde genommen erst gelernt, wie ich die Sache angehen muss. Ohne Absicherung – ohne Seil. Natürlich habe ich mir ausgemalt, was passieren könnte, wenn etwas schief geht, aber es ist vielleicht am besten, nicht zu viel darüber nachzudenken, sondern eher an die positiven Dinge zu denken. Es gibt dort eine Line, die unten keinen Auslauf hat. Wenn man dort reinfährt, gibt es kein zurück, keine Möglichkeit zu stoppen, also muss man voll bei der Sache sein und sich voll und ganz auf seine Bremsen und Reifen verlassen.

Apropos Bremsen und Reifen. Was war dein Setup für dieses Projekt - irgendwelche speziellen Modifikationen?
Danny: Ich bin mit meinem Santa Cruz 5010 gefahren, das normalerweise einen Federweg von 130 mm hat. Ich habe mit dem Gedanken gespielt, ein Bike mit mehr Federweg zu fahren, aber ich fühle mich auf dem 5010 sehr wohl und hatte nicht das Gefühl, dass der Federweg wichtig wäre. Die einzige Modifikation, die ich am 5010 vorgenommen habe, war der Einbau einer Gabel mit 160 mm Federweg an der Front, wo normalerweise eine Gabel mit 140 mm Federweg verbaut ist.
Was die Bremsen angeht, habe ich die Magura MT7 mit einer Magura MDR-P Bremsscheibe mit 220 mm vorne und 200 mm hinten verwendet, was die Bremsen auf diesem kleinen Bike sehr stark macht. Außerdem hatte ich vorne Magura Performance-Beläge und verwendete einige Prototyp-HC3-Hebel, die für mein Trial-Bike angefertigt wurden und etwas länger sind, um noch mehr Power zu bekommen. Ich habe diese Hebel auf die stärkste Konfiguration eingestellt - alles in allem also die stärkste Bremskonfiguration, die man an einem Bike haben kann. Damit fühlte ich mich beim Fahren sehr wohl. Wenn etwas wirklich hervorsticht, dann sind es die Bremsen und die Reifen.

Für welche Reifen hast du dich entschieden?
Danny: Am ersten Tag, an dem wir dort waren, hatte ich ganz normale Continental Enduro-Reifen drauf, die schon sehr griffig sind auf dem Fels. Einige der Stellen, die ich fahren wollte, sind sehr extrem und mit dem Bike schwierig zu kontrollieren. Einige der Linien konnte ich am ersten Tag nicht fahren, das hätte ich wahrscheinlich nicht überlebt. Mit dem Filmmaterial waren wir da schon sehr zufrieden, aber das Projekt war nicht ganz so, wie ich es im Sinn hatte, eben weil ich wirklich die gesamte Line fahren wollte. Für den zweiten Tag habe ich mir dann ein paar Continental Downhill-Reifen besorgt, die eine weichere Gummimischung haben. Wir gingen wieder auf die Slabs und diesmal schaffte ich es, die Stellen zu fahren, vor denen ich vorher zu viel Angst hatte.

Deine ursprüngliche Disziplin ist Street Trial, aber wir sehen dich immer öfter auf dem Mountainbike und E-Bike. Welche Fähigkeiten haben dir am meisten geholfen?
Danny: Man muss ein vielseitiger Fahrer sein und es gibt wahrscheinlich nur wenige Leute, die so etwas fahren würden. Ich bin in letzter Zeit viel Mountainbike gefahren und habe im Jahr 2020 über 8.000 km auf meinem E-Bike zurückgelegt. Ich schätze, es ist eine Kombination aus all den verschiedenen Arten des Bikens, die ich im Laufe der Jahre gemacht habe.

Wir haben über das Bike-Setup gesprochen, was war dein Plan in Bezug auf das Filmen?
Danny: Ich wollte, die Abfahrt auf den Slabs so visuell wie möglich darstellen mit vielen On-Bord-Perspektiven, damit die Leute das Gefühl haben, dass sie mit mir dort oben sind. Deshalb wollte ich das Projekt ausschließlich mit GoPros filmen. Ich hatte eine GoPro Hero 9 auf dem Kopf und auch eine GoPro Hero Max auf der Brust und wir hatten eine GoPro Hero 9 auf der Race Drone. Zusätzlich hatten wir noch eine Hero 9 an einer Stange, die wir für einige Aufnahmen verwendet haben.

Du verwendest GoPro Kameras bereits seit 2012. Wie hat sich die Technik weiterentwickelt?
Danny: Die Hero 4, die wir für Cascadia verwendet haben, hat damals einen tollen Job gemacht. Aber der Qualitätsunterschied heute, die Stabilisierung und alle anderen Funktionen bieten so viel mehr Möglichkeiten. Die Hero 9, die gerade auf den Markt gekommen ist, fängt genau das ein, was wir sehen. Es ist wirklich super, damit zu arbeiten.

Musik spielt für dich eine wichtige Rolle. Wie wählst du den richtigen Track aus?
Danny: Die passende Musik für meine Filme ist immer sehr wichtig für mich. Ich würde sagen, sie macht mindestens 50 Prozent eines Videos aus. Ich bin wirklich leidenschaftlich, was Musik angeht, und ich muss für dieses Projekt mindestens 10.000 Tracks durchgehört haben. Man möchte, dass ein Track zum Biken und zu den Emotionen passt und idealerweise verschiedene Teile und Abstufungen bietet.

Wer gehörte zu deiner Crew?
Danny: Ich hatte eine großartige Crew, mit der ich schon oft zusammengearbeitet habe. Robbie Meade (We are Peny) und ich als Regisseur, Andrew Lawrence (FPV-Drohne), Duncan Shaw (Produzent), Rory Semple (Behind the Scenes), Dave Mackison (Fotograf).

Letzte Frage: Was ist so reizvoll an einer Felswand?
Danny: Das Coole am Felsen im Vergleich zu Dirt ist, dass er sich nicht verändert, niemand hat ihn gebaut, er ist raw. Für mich persönlich war es eine coole Herausforderung und es ist etwas, das ich gerne öfters machen würde.

Text und Interview: Pressemitteilung

Artikel vom 28.01.2021

 

 

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