ASVÖ King of the Lake: Sekundenkrimi bei der 12. Ausgabe rund um den Attersee
Knapp 1.200 RadfahrerInnen aus 24 Nationen beim europaweit einzigartigen Einzel- und Mannschaftszeitfahren am 17. September 2022. Alexander Lemp einheimischer „König“ und Gabriela Thanner zweifache „Königin“ bei herbstlich unwirtlichen Wetterbedingungen.
Alexander Lemp - King of the Lake (Fotos: Gottfried Gärtner)
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Die mittlerweile 12. Ausgabe des legendären Zeitfahrens um den Attersee war geprägt von Kämpfen um Meter und Sekunden, sowie brennenden Beinen. Und der diesjährige ASVÖ King of the Lake hatte es wieder in sich – ein neuer „König“, eine zweifache „Königin“, ein, erneut verdienter „Prinz“, eine neu gekürte „Prinzessin“, sowie ein mittlerweile 4-fachen „Elite-King“ prägten das Radsportfest am Attersee. Und obwohl es der Wettergott nicht gut mit den SportlerInnen gemeint hatte, und sowohl Regen als auch Sturmböen für erschwerte Bedingungen sorgten, tat das der Atmosphäre keinen Abbruch. Denn am Ende des Tages waren es vor allem die überglücklichen Gesichter der Teilnehmer, die es mit der berühmten „ASVÖ King of the Lake“ Strecke aufgenommen hatten, die im Gedächtnis bleiben.
Zum bereits achten Mal sorgte die für den Verkehr komplett gesperrte, 47.2 km lange Strecke selbst bei Amateuren für „Profifeeling“ und einzigartiges Zeitfahren auf höchstem Niveau. Und erneut entwickelte sich die Uferstraße um den See zum Schauplatz wahrer Sekundenkrimis, denn neben Top-Athleten lieferten sich auch ambitionierte Hobbysportler aus 24 Nationen heiße Kämpfe rund um den Salzkammergutsee. Möglich war dies mit Hilfe zahlreicher Helfer und einem Großaufgebot von rund 150 Einsatzkräften aus Feuerwehr, Polizei, Rotes Kreuz und 20 Motorrad-Marshalls, die gemeinsam mit dem Organisationsteam für die Sicherheit der Teilnehmer sorgten. Insgesamt kämpften knapp 1.200 Radsportler um die begehrten Plätze am Thron. Ein äußerst stark besetztes Starterfeld, darunter Bora-Hansgrohe Profi Patrick Konrad, Extrem-Radfahrer Race-Across-America-Gewinner Christoph Strasser oder etwa Elitefahrer Julian Braun, zeigte einmal mehr die Klasse und Beliebtheit der Radveranstaltung.
Livestream vom 17.9.2022
10er Mannschaftszeitfahren powered by Oberösterreich
Pünktlich um 13.00 Uhr fiel der Startschuss in Schörfling am Attersee für die 10er Mannschaften. 19 Teams machten sich dabei gleich einmal zu Beginn mit beeindruckenden Geschwindigkeiten auf die Strecke. Als erste Sieger des Tages ging, exakt wie schon im Vorjahr, das Team Magnesium Pur mit einer Zeit von 1:02:54,88 vor dem Team Nightriders Linz powered by Sportler.at( 1:04:13,36) hervor.
Team Magnesium Pur
4er Mannschaftszeitfahren powered by Autohaus Eder und Volkswagen
Eine Minute darauf folgte das beliebte 4er Mannschaftszeitfahren. Der Titel in dieser Wertung ging heuer erstmals an das Radsport Team Gaimersheim l. Sie legten mit einer Zeit von 1:01:24,25 vor und setzten sich knapp gegen das tschechische Team TFD (1:04:04,55) durch.
Team Gaimersheim l
Queen of the Lake powered by Lenzing
Im Einzelzeitfahren der Damen konnte erneut Gabriela Thanner die begehrte Krone der „Queen of the Lake“ holen. Mit einer, für die Verhältnisse sensationellen Zeit von 1:05:53,71 setzte sich die Tirolerin wie schon im Vorjahr die Krone auf. „Die Bedingungen waren ganz klar härter als im Vorjahr, es war am Anfang auch recht böig, aber zum Ende hin war es dann wieder besser und ich bin so glücklich, dass meine Leistung gereicht hat für die Krone“, zeigt sich die Zillertaler Vizestaatsmeisterin von 2021 im Zeitfahren trotz der wetterbedingt schwierigen Bedingungen begeistert von ihrem zweiten Sieg am Attersee. Mit nicht ganz einer Minute Rückstand, und daher ebenfalls einer wahrlich beeindruckenden Zeit von 1:06:13,20 folgte die Grazerin Anna Kofler auf Platz zwei. Die beiden ließen damit die Lokalmatadorin Barbara Mayer (1:08:45,23) hinter sich, die sich dieses Jahr mit dem dritten Rang begnügen musste.
Gabriela Thanner - Queen of the Lake
King of the Lake powered by Specialized
Bei den Herren entwickelte sich das Rennen um den ehrenvollen Titel „King of the Lake“ zu einem wahren Krimi. In einem extrem starken Feld, das mit Christoph Strasser oder Wolfgang Götschhofer einige Kaliber bereithielt, fuhr mit dem 29-jährige Schörflinger Alexander Lemp ein Geheimfavorit an die Spitze. Mit einer, für die Verhältnisse sensationellen Zeit von 0:59:29,88 durfte er sich so über seine erste Krone in seinem Heimatort freuen: “Das war etwas unerwartet, ich habe nicht damit gerechnet, dass sich ein Sieg ausgeht. Umso mehr freue ich mich natürlich, bei meiner Heimveranstaltung am Thron sitzen zu dürfen. Ich bin ja schon das fünfte Mal mit dabei, aber heuer erstmals als Zeitfahrer, und die konstante Fahrt, war heute, glaub ich, das was mir den Sieg gebracht hat.“ Knapp hinter ihm belegten Christoph Mitterbauer (0:59:47,37) und Patrick Wiesinger (1:00:01,50) die Plätze Zwei und Drei.
U23 King powered by Raiffeisen Oberösterreich
Im heurigen Jahr war es auch wieder an der Jugend, ihre Kraft in den Beinen zu beweisen. Nach einem beherzten Kampf konnte sich, wie bei der Premiere der Klasse im Vorjahr, der Steirer Maximilian Kabas mit einer Zeit von 0:59:27,23 zum „U23 King“ krönen. „Das Rennen ist, glaube ich, das härteste im Jahr, auch für die Elitefahrer – das ist einfach eine Stunde lang richtig hinhalten. Aber es ist nicht ohne Grund das größte Zeitfahren Europas, die Strecke ist super abgesperrt, das Ambiente ist ein Wahnsinn, da ist auch das schlechte Wetter egal“, zeigt sich der 21-jährige begeistert vom ASVÖ King of the Lake. Er ließ dabei David Polzer (0:59:27,54) knapp hinter sich.
Maximilian Kabas - U23 King of the Lake
Zur ersten „U23 Queen of the Lake“ kürte sich Marlene Brandmair mit einer Zeit von 1:13:32,12 vor ihrer Teamkollegin Lena Baumgartner (1:14:56,62).
Marlene Brandmair - U23 Queen of the Lake
Elite King powered by Garmin
Im Kampf um den Titel des „Elite King“ ging es ebenfalls so richtig heiß her. Die Nase vorne hatte dann, wie schon in den letzten drei Vorjahren, erneut der Deutsche Profi Julian Braun. Mit einer Spitzen-Fahrt, und der sensationellen Zeit von 0:57:20,77 schnappte er sich wieder die begehrte Krone. „Die Strecke kenn ich mittlerweile sehr gut, weil ich sie auch regelmäßig im Training abfahre und die sie liegt mir einfach“, kann der mittlerweile in Oberösterreich wohnende Profi auf „Heimvorteil“ zurückgreifen. Im äußerst knappen Kampf um Platz zwei ging Felix Ritzinger (0:57:40,75) als Sieger vor dem letztjährig Zweitplatzierten Rainer Kepplinger (0:57:43,70) hervor.
Julian Braun - Elite King of the Lake
Patrick Konrad drehte außer Konkurrenz die schnellste Runde um den Attersee
Auch der Bora-Hansgrohe Profi Patrick Konrad es sich nicht nehmen und gab sich die Ehre am Attersee. Der Tour de France Etappensieger fuhr zwar außer Wertung, zeigte jedoch mit einer Zeit von 0:57:04,19, dass ihm die Strecke gefällt und auch liegt. „Das ist so eine schöne Strecke, die richtig Spaß macht. Die Strecke hat wirklich auch Potential für einen Weltmeisterschafts-Kurs“, zeigt sich der 30-jährige begeistert von seinem „Ritt“ um den Attersee.
Bora-Hansgrohe Profi Patrick Konrad
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veranstaltung.php?V_ID=220917&lang=de
Fotos
Sportograf
Trotz des, erstmals in zwölf Jahren, schlechten Wetters, entwickelte sich die 12. Ausgabe des beliebten Zeitfahrens wieder zu einem Zeitfahren mit vielen sportlichen Highlights, das sichtlich von allen Teilnehmern genossen wurde. Um auch Fans und Interessierten von zu Hause aus, die Chance zu bieten, „live“ mit dabei zu sein, gab es erneut einen moderierten Livestream powered by Specialized.
Die Organisatoren zeigten sich sehr glücklich mit dem ASVÖ King of the Lake 2022 und der einzigartigen Stimmung und Motivation, die den Event zu einem besonderen Radsportfest machte. „Dass das Wetter bei der 12. Ausgabe das erst Mal nicht mitgespielt hat, ist natürlich sehr schade, aber einmal muss das erste Mal sein. Und dank der umfassenden Sicherheitsvorkehrungen und Disziplin aller Beteiligten, war es trotzdem möglich, einen ASVÖ King of the Lake zu veranstalten, dem es an nichts gefehlt hat und der sowohl für Teilnehmer als auch Zuseher ein wahres Radsportfest war“, zeigt sich Organisator Erwin Mayer vom veranstaltenden Radsportverein Atterbiker erfreut über den ASVÖ King of the Lake 2022.
Text: PM
Artikel vom 19.09.2022
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21.9.2024
Julian Braun - Elite King of the Lake (Foto: Sportograf)21.9.2024
Anna Kiesenhofer - Elite Queen of the Lake (Foto: Sportograf)21.9.2024
Leander Scheer - U23 King of the Lake (Foto: Sportograf)21.9.2024
Elisa Winter - U23 Queen of the Lake (Foto: Gottfried Gärtner)21.9.2024
Daniel Hochstraßer - King of the Lake (Foto: Gottfried Gärtner)21.9.2024
Alexandra Krenmayr - Queen of the Lake (Foto: Sportograf)21.9.2024
Team Gaimersheim - Sieger 4er-Mannschaftszeitfahren (Foto: Gottfried Gärtner)21.9.2024
Cycling Team Schwingshandl - Sieger 10er-Mannschaftszeitfahren (Foto: Gottfried Gärtner)21.9.2024
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