Roch und Meierhofer holen Europameistertitel nach Österreich
Elena Roch und Dominik Meierhofer kürten sich bei der 7. Auflage des Race Around Niederösterreich zu Europameistern im Ultracycling. Daniel Kapeller und Cornelia Schlosser gewannen RAN-Classic. Das kühle und nasse Wetter verlangte den über 160 Athlet:innen am 16. und 17. Mai 2025 alles ab.
Europameister Dominik Meierhofer (Fotos: RAN/Herbert Neubauer)
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Nach der Premiere beim Race Across Italy im Vorjahr, wo Christoph Strasser erstmals Europameister wurde, starteten in der Altstadt von Weitra im Rahmen des RAN die 2. World Ultra Cycling Association Europameisterschaften.
Während die gebürtige Niederösterreicherin Elena Roch ihrer Favoritenrolle mehr als gerecht wurde und ihren Vorsprung kontinuierlich auf den 750 Kilometern ausbaute, lieferte sich der Salzburger Dominik Meierhofer einen harten Kampf über 600 Kilometer entlang Niederösterreichs Grenzen mit dem Deutschen Daniel Steinhauser, ehe er sich auf den letzten 150km souverän absetzen konnte.
Meierhofer entscheidet harten Kampf um EM-Titel in unter 24 Stunden
Am Freitagmorgen starteten die ersten Athlet:innen in das große Abenteuer Europameisterschaft. Bevor es auf die 600km lange klassische RAN-Strecke ging, mussten die EM-Teilnehmer:innen eine 150km lange Schleife im Waldviertel absolvieren, ehe es am Start- und Zielort in Weitra durch und dann rund um Österreichs größtes Bundesland ging. Wind, Regen, kurzer Hagel und Sonne wechselten sich auf der herausfordernden Strecke mit rund 2000 Höhenmetern ab.
Gleich nach drei Kilometern passierte dem Deutschen Daniel Steinhauser ein vielleicht entscheidender Navigationsfehler: Der Deutsche bog falsch ab und musste mit neun Minuten Rückstand und vermutlich viel Adrenalin zurück auf die Strecke. Während Vorjahressieger Sebastian Mayr (GER) bereits auf den 150km mit großen Problemen zu kämpfen hatte, schien der Weg für den Race Across America-Dritten 2024 Dominik Meierhofer vermeintlich frei zu sein. Was sich aber kurz danach entwickelte, war an Spannung kaum zu überbieten. Steinhauser und Meierhofer lieferten sich bis Kilometer 600 (Anmerkung: Höhe Scheibbs) einen erbitterten Zweikampf. Beide radelten im Abstand von 4-6 Minuten hintereinander mit Überholmanövern zwischendurch. Erst auf den letzten 150km konnte sich Meierhofer entscheidend absetzen und seinen Vorsprung durch das Kleine Yspertal hoch nach Weitra sukkzesive ausbauen.
Der Salzburger überquerte nach 23 Stunden 47 Minuten (Durchschnittsgeschwindigkeit 31,64 km/h) 22 Minuten vor Steinhauser und eine Stunde und zwei Minuten vor Vorjahressieger Sebastian Mayr die Ziellinie in Weitra. „Ich kann das irgendwie jetzt noch gar nicht fassen. Mir tut alles weh, aber es war ein irres Rennen“, so der 30-jährige Salzburger gezeichnet von dem harten Kampf im Ziel.
Dominik Meierhofer unterwegs in Niederösterreich (Foto: RAN/Martin Steiger)
Roch souverän zum Titel
Bereits im Startblock um 12:30 Uhr gingen die Favoritinnen bei den Damen ins Rennen. Ziemlich rasch kristallisierte sich heraus, dass die große Favoritin, die gebürtige Hollabrunnerin Elena Roch, ihrer Rolle gerecht wird. Sie durchquerte Weitra als Führende mit 14 Minuten Vorsprung auf die in Tulln lebende Schweizerin und RAN-Vorjahressiegerin Lilian Kuster und machte sich auf den Weg rund um Niederösterreich.
Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 28,26 km/h benötigte Roch 26 Stunden und 38 Minuten für ihr Rennen, ließ der Konkurrenz keine Chance und holte wie Meierhofer bei den Herren den Europameistertitel nach Österreich. "Europameisterin im Ultracycling, das hört sich doch wunderbar an", so die 31-jährige, die nach dem 24-Zeitfahr-Weltmeistertitel im vergangenen November ihren zweiten internationalen Titel bejubeln darf. Silber und Bronze holten sich Lilian Kuster (30:37 Stunden) und Angelika Kuhn (32:42 Stunden).
Europameisterin Elena Roch (Foto: RAN/Martin Steiger)
"Das war wegen der Wetterbedingungen sicherlich eines der schwierigsten Rennen der letzten Jahre. Die große Challenge war es die Pausen gut zu planen - was man wann anzieht, um nicht völlig auszukühlen. Ein großes Danke an meine drei Betreuer, die einen fantastischen Job gemacht haben. Wir gewinnen als Team und verlieren als Mannschaft, das macht den Reiz dieses Sports aus", freute sich Elena im Ziel, wo die Wahltirolerin über die Renntaktik noch meinte: "Ich habe mir das Rennen sehr gut eingeteilt und habe am Anfang nicht überpaced. Dann kam ich gut durch die letzte Nacht und habe heute nochmals alles gegeben. Es bedeutet mir sehr viel, dass ich in meinem Bundesland erstmals Europameisterin werden konnte."
Heuer stehen für Elena Roch noch einige Rennen am Programm, wie das unsupported-Rennen B-Hard in Bosnien, die österreichischen Meisterschaften im Zweiterteam in Grieskirchen und als absoluter Saisonhöhepunkt die Ultra-Cycling-Weltmeisterschaft im Rahmen des Race Around Austria ab 11. August 2025.
RAN-Sieger Daniel Kapeller (Foto: RAN/Herbert Neubauer)
Der Pole Marek Rupinski und die Gesamtdritte Angelika Kuhn gewannen die Klassen M50/W50.
Heimsiege für Niederösterreich beim RAN-Classic
Über die klassische Distanz (600 km) gewann Daniel Kapeller in 20:12 Stunden vor Thomas Haderer (20:27) und Race Around Austria Veranstalter Michael Nußbaumer (21:48). Bei den Damen siegte Cornelia Schlosser in 23:25 Stunden. Die Herren M50-Klasse gewann Markus Hofbauer.
RAN-Siegerin Cornelia Schlosser (Foto: RAN/Martin Steiger)
Update 20.5.2025: 2er- und 3er-Teams
Zahlreiche 2er-Teams (supported/unsupported) und 3er-Teams (supported) lieferten auf ihrem Abenteuer rund um Niederösterreich bei teils harten Witterungsbedingungen mit Dauerregen und Kälte ebenfalls grandiose Leistungen ab.
Die „Kilometerfresserinnen“ Viktoria Siorpaes und Theresa Mistelbauer siegten in der Kategorie 2er-Team weiblich, das ELK – 2RC Format Kalteis Team um Andreas Widhalm und Jürgen Kaburek bei den 2er-Herren. Im Mixed hatten Katrin Ebetshuber und Tobias Ranftl vom Team CLR Sauwald Schwarzmüller die Nase vorne.
Bei den 3er-Teams männlich siegten Daniel, Martin und Markus Plank vom RC Friedberg-Pinggau vor dem OÖ Kinderkrebshilfe Team und dem Hermann.bio Racing Team. In der Mixed-Wertung entschied das Rad Fuchs Team 1 (Thomas Schindler, Jan Hofmann, Sandra Preisinger) das interne Duell gegen Rad Fuchs 2. Auf Platz drei landeten die Kurbelpädagoginnen.
Die 2er-Teamwertung unsupported gewann bei den Herren das Team Sareno - Kölbl (Michael Hofer, Peter Sexlinger), im Mixed das Team Spotty Streaming Energy (Sophie Linsmayer, Philipp Siebert).
Österreich 2025 im Zentrum des Ultrasports
Nach dem ersten Höhepunkt der Ultracyclingsaison mit der Europameisterschaft beim Race Around Niederösterreich darf sich Österreich von 11. - 17. August beim Race Around Austria über die Austragung der Weltmeisterschaft freuen und erneut Titelkämpfe austragen.
Text: PM/RAN/MR-PR
Das EM-Podium Herren (Foto: RAN/Herbert Neubauer)
Ergebnisse EM Solo supported
750 km / 7.700 Höhenmeter
Herren
1. Dominik Meierhofer AUT 23:47
2. Daniel Steinhauser GER 24:10
3. Sebastian Mayr GER 24:50
Damen
1. Elena Roch AUT 26:38
2. Lilian Kuster SUI 30:37
3. Angelika Kuhn AUT 32:42
Herren 50
1. Marek Rupinski POL 28:50
2. Jürgen Zwickel GER 30:52
3. Georg Prinz AUT 31:16
Damen 50
1. Angelika Kuhn AUT 32:42
www.ran-bike.at/ergebnisse
Das EM-Podium Damen (Foto: RAN/Herbert Neubauer)
Ergebnisse RAN Classic
600 km / 6.000 Höhenmeter
Solo Herren
1. Daniel Kapeller 20:12 AUT Wagram Cycling Team by NoCarbs, NoGlory
2. Thomas Haderer 20:27 AUT Top Sport Öhner Linz
3. Michael Nußbaumer 21:48 AUT Race Around Austria
Solo Damen
1. Cornelia Schlosser 23:25 AUT RSC Bobby Sport
Solo Herren M50
1. Markus Hofbauer 23:05 AUT Radclub Weinviertel Nord
2. Robert Grabner 26:44 AUT Föllig Hoppers
3. Ferdinand Fuchs 27:45 AUT Radsport Stanger Kitzbühel
2er-Team Herren
1. ELK - 2RC FORMAT Kalteis 16:57 AUT
2. Team Graser 20:10 AUT
3. Raiffeisenbank Oberes W4 20:27 AUT
2er-Team Damen
1. Die Kilometerfresserinnen 21:12 AUT
2. Zvü carbs zweng watt 23:43 AUT
2er-Team Mixed
1. CLR Sauwald Schwarzmüller 18:53 AUT
2. HILL Racingteam 19:21 AUT
3. Externi Cycling 20:23 GER
3er-Team Herren
1. RC Friedberg-Pinggau 17:43 AUT
2. Team OÖ Kinderkrebshilfe 18:17 AUT
3. Hermann.bio Racing 18:59 AUT
3er-Team Mixed
1. Rad Fuchs 1 19:58 AUT
2. Rad Fuchs 2 20:43 AUT
3. Die Kurbelpädagogen 22:50 AUT
2er-Team unsupported Herren
1. Sareno - Kölbl 22:16 AUT
2. Ärzte ohne Bremsen 24:53 AUT
2er-Team unsupported Mixed
1. Spotty Streaming Energy 25:14 AUT
2. SaKa 25:46 AUT
3. H2O2 28:13 AUT
www.ran-bike.at/ergebnisse
Artikel vom 19.05.2025
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17.5.2025
Das EM-Podium Damen (Foto: RAN/Herbert Neubauer)17.5.2025
Das EM-Podium Herren (Foto: RAN/Herbert Neubauer)17.5.2025
Europameisterin Elena Roch (Foto: RAN/Martin Steiger)17.5.2025
Europameister Dominik Meierhofer (Foto: RAN/Herbert Neubauer)17.5.2025
Dominik Meierhofer unterwegs in Niederösterreich (Foto: RAN/Martin Steiger)17.5.2025
RAN-Siegerin Cornelia Schlosser (Foto: RAN/Martin Steiger)16.5.2025
RAN-Sieger Daniel Kapeller (Foto: RAN/Herbert Neubauer)11.5.2024
Podium ÖM Ultracycling Solo 2. Andreas Fuchs 1. Philipp Kaider 3. Andreas Luef (Foto: Neubauer/RAN)11.5.2024
Sieger Solo Sebastian Mayr (Foto: Neubauer/RAN)11.5.2024
Österreichischer Meister Solo Philipp Kaider (Foto: Neubauer/RAN)
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11.05.2024RAN2021 ORF Sport Bild
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