27. Salzkammergut-Trophy unter perfekten Bedingungen
Mehr als 3.500 Teilnehmer:innen aus 39 Nationen waren von 12. - 14. Juli 2024 bei Mountainbike- und Gravel-Marathon, Junior Trophy und Schnitzeljagd am Start. Philip Handl und Bianca Somavilla wiederholten ihre Siege auf der Extremdistanz über 209 km und 7.047 Höhenmeter.
„Einmal Hölle und zurück“ - Start im Morgengrauen zur Extremdistanz (Foto: Erwin Haiden)
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Gerade rechtzeitig zum ersten Start am Samstag um 5 Uhr morgens stoppte der Regen, der die ganze Nacht den Boden im Salzkammergut aufgeweicht und den Sportlern ebenso wie den Organisatoren die Stirn in Sorgenfalten gelegt hatte. 393 Herren und 10 Damen nahmen im ersten Licht des aufklarenden Morgenhimmels die Trophy-Extremdistanz mit ihren unvorstellbaren 209 Kilometern und 7.047 Höhenmetern in Angriff.
Marathon mit 7 Distanzen
Im Verlauf des Vormittags stürzten sich auf den 6 weiteren Mountainbike- und den 2 Gravelbikedistanzen in Summe fast 3.500 Sportler:innen aus 39 Nationen in ein herausforderndes, aber unvergessliches Abenteuer auf MTB-Strecken, die zu den landschaftlich schönsten zählend, die Österreich zu bieten hat.
Ideale Bedingungen mit einer Prise Salzkammergut Härte
Trotz des aufgeweichten Bodens fanden die Athleten bei der 27. Ausgabe von Österreichs größter MTB Veranstaltung ideale Bedingungen vor. Bei diesem Bewerb eher ungewöhnlich, denn zwischen brachial-Hitze wie 2023 und Schneefall 2009 ist bei der Trophy nur ein schmaler Grat. Schlüsselstellen wie der berüchtigte über 30 % steile Hallstätter Salzberg und der berüchtigte Downhill über den „Ochsentod“ wurden deshalb aber nicht einfacher oder flacher….Salzkammergut Trophy eben.
Extremdistanz (209,7 km/7.047 hm) geht an Tirol
Der favorisierte Tiroler Vorjahressieger Philip Handl (Team Ischgl Simplon) ließ erwartungsgemäß nichts anbrennen und fuhr mit einer Zeit von 9:46:19 Stunden den Tagessieg ein. Nur der Letztjahresdritte, der Steirer David Schöggl (1OF1 Cycling Team) konnte das Tempo des bärenstarken Tirolers weitgehend mitgehen, unterbot ebenfalls die 10-Stundenmarke und finishte mit 8 Minuten Rückstand auf Platz 2. Auf Rang drei landete der Oberösterreicher Michael Kampelmüller (Intersport Mühl4tler Bike Team). Das gesamte Podium der Extremdistanz war damit in Österreichischer Hand.
O-Ton Handl nach seinem Zieleinlauf: „Die Herausforderung war heute die rutschige Strecke. Ich wollte kein Risiko eingehen und keinen Sturz riskieren. Am Salzberg wurde mir klar, dass es sich mit dem Sieg heuer wieder ausgehen kann“.
Der Vorjahreszweite Oberösterreicher Lukas Kaufmann (Naturfreunde Oberösterreich) musste den Anstrengungen seines kürzlichen 2. Platzes beim Race Across America Tribut zollen, finishte aber dennoch auf Platz 6.
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Strahlender Sieger nach 209 Kilometern: Philip Handl aus Tirol (Foto: Karl Posch)
Bei den Damen ging die Königsdisziplin an die Tiroler Vorjahressiegerin Bianca Somavilla (deniflcycling.com) in einer Zeit von 12:50:37 Stunden. Sie gewann mit nur 5 Minuten Vorsprung vor Anna Bicskei (Glampia Cyprus Team) aus Ungarn, die 2023 ebenfalls Zweite wurde.
Bianca Somavilla bewältigte die A-Strecke als schnellste Dame (Foto: Albert Reiter)
Sieger der B-Strecke (126,8 km/3.758 hm) ebenfalls in Rot-Weiß-Rot
Den Sieg auf der zweitlängsten Marathondistanz konnte wie im Vorjahr der Tiroler Karl Markt (Shimano Austria) in 5:42:08 Stunden vor dem Wiener Christopher Schwab (Nora Racing Team) für sich entscheiden. Dritter wurde mit Andreas Waldmann (RC ARBÖ Garmin Merida Polizei Wien) ebenfalls ein Biker aus Wien.
Bei den Damen gab es durch die Lokalmatadorin Irina Fettinger (MTB Club Salzkammergut) in 6:48:14 Stunden einen vielumjubelten Heimsieg. Den zweiten Platz sicherte sich die Niederösterreicherin Cornelia Holland (Naturfreunde Wilhelmsburg), Rang 3 ging an die Polin Agnieszka Kachel (Rybczynski-Bikes Remmers Team).
Der Sieger der B-Strecke Charly Markt bei der Durchfahrt einer der vielen Fanzonen (Foto: Erwin Haiden)
Auf der C-Strecke über 79,9 km/2.428 hm, die in Obertraun gestartet wurde, fixierte Julius Wagler in 3:32:50 Stunden einen deutschen Dreifachsieg vor Benjamin Michael und Lukas Hirsch.
Sabine Sommer, Siegerin der Extremdistanz von 2016, 2017 und 2018, gewann - so wie in den Vorjahren - in 4:02:08 Stunden Fahrzeit vor Sandy Stolarz und Karoline Neumüller.
Hoch über Hallstatt ging es dem berüchtigten Salzberg entgegen (Foto: Reinhard Hörmandinger)
Trend Gravelbike
Dem wachsenden Markt an Gravelbikes wird bei der Salzkammergut Mountainbike Trophy traditionell viel Raum geboten. Die „klassische“ Gravelstrecke mit 68 km Länge und 2.000 m Höhenunterschied meisterten die Niederösterreicherin Theresa Rindler-Bachl und der Deutsche Frederik Böna am schnellsten.
Salzkammergut in Reinkultur: Mountainbiken und wunderschöne Landschaft (Foto: Erwin Haiden)
Stimmung von Kilometer 1 bis 209 und von Morgens bis Abends
Die Salzkammergut-Trophy ist bekannt dafür, auch dem allerletzten Teilnehmer einen großen Empfang zu bereiten. Die guten Bedingungen lockten über 10.000 Zuschauer:innen an die Rennstrecke und machten die Fahrt durch die vielen legendären Fanzonen für die Athleten zu einem Erlebnis der Extraklasse. Bis knapp vor 22:00 Uhr dauert das Rennen in Bad Goisern, danach ging es nahtlos in die After-Race-Party über.
Die letzten Finisher wurden wieder vom Trophy-Teufel persönlich empfangen (Foto: Erwin Haiden)
Die Verankerung des Events in der heimischen Bevölkerung ins sprichwörtlich. OK Chef Gregor Lindpointner ist im Ziel glücklich und emotional ob der so hervorragend gut verlaufenen Hauptbewerbe: „Bei der Salzkammergut Trophy ist in der Ferienregion Dachstein Salzkammergut fast alles auf den Beinen, die Sportler werden als Helden gefeiert. Dass die großen Bewerbe heute so gut verlaufen sind, ist neben dem guten Willen von Petrus vor allem den rund 1.000 ehrenamtlichen Helfern zu verdanken. Sie erst schaffen die Möglichkeit, dass von den Teilnehmern solch unglaubliche Leistungen wie heute erbracht werden können. Dieses Rennen ist für uns Organisatoren, für die Helfer und natürlich für die Teilnehmer Gänsehaut pur.“
Sportler:innen starteten bei der Trophy 2024 (Foto: Albert Reiter)
Juniorenrennen für den Nachwuchs
Die SCOTT Junior Trophy als Schnupperbewerb für zukünftige Rennfahrer lockte in 11 Bewerben 320 Kinder und Jugendliche zwischen 5 und 17 Jahren aus 11 Nationen an. Nach der Veranstaltung der „Großen“ gingen diese Bewerbe am Sonntag, angefeuert von vielen Zuschauern, über die Bühne. Die Namen der Sieger der ältesten Klasse U15 werden in den nächsten Jahren vielleicht auch in den Siegerlisten der Hauptbewerbe auftauchen. Die Mühlviertlerin Lea Dobusch und der Südtiroler Julian Martinelli gewannen in dieser Kategorie.
Bei der SCOTT Junior Trophy werden die Talente der Zukunft gefunden (Bild: Bernd Schröckelsberger)
Sideevents machen das Wochenende komplett!
Der Einrad-Bewerb, geführte Touren mit diplomierten Guides, Bike-Testmöglichkeiten und die große Expo-Area mit namhaften Marken und Messeangeboten rundeten auch heuer das Angebot für Teilnehmer und Zuschauer ab. Das Angebot rund um die Trophy wirkt auch als Magnet für so manch klingenden Namen. Ex-Skiprofi Thomas Sykora, Skisprunglegende Andi Goldberger und Race Across America-Finisher Lukas Kaufmann waren nicht nur als Zaungäste dabei, sondern mitten in den Bewerben als Teilnehmer.
Lukas Kaufmann zeigte trotz seiner Erschöpfung nach dem RAAM eine Wahnsinns-Leistung
Den Abschluss des gelungenen Wochenendes bildete die BOSCH (e)MTB Schnitzeljagd, bei der 200 eBiker eifrig Wertungspunkte sammelten. Dabei zählte nicht nur das radfahrerische Geschick, sondern auch „bodenständige Qualitäten“ wie die Treffsicherheit mit Pfeil und Bogen sowie der Armbrust, dem traditionellen „Salzkammergut-Stahel“.
Save the date 2025
Die 28. Ausgabe der Salzkammergut Trophy ist für 11. - 13. Juli 2025 bereits terminisiert. Berichte, Ergebnisse, Bilder und Emotionen der Ausgabe 2024 können auf www.salzkammergut-trophy.at nachgelesen werden.
Spektakuläre Streckenteile wie die Ewige Wand machen die Würze der Trophy aus (Foto: Erwin Haiden)
Text: PM Salzkammergut-Trophy/Peter Perstl/Karl Posch
Artikel vom 18.07.2024
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13.7.2024
Die letzten Finisher wurden wieder vom Trophy-Teufel persönlich empfangen (Foto: Erwin Haiden)13.7.2024
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