Vali Höll und Loic Bruni dominieren den Downhill-Weltcup in Saalfelden Leogang
Bei den WHOOP UCI Mountain Bike World Series von 7. bis 9. Juni 2024 kamen die beiden Gesamtweltcupführenden mit den herausfordernden Streckenbedingungen auf der Speedster mit Abstand am besten zurecht und zeigten der Konkurrenz souverän ihre Grenzen auf. Courdurier und Rude siegten beim Enduro.
Überfliegerin Vali Höll verteidigt den Titel beim Heimweltcup (Foto: Moritz Ablinger)
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Bei herausfordernden bis schwierigen Streckenbedingungen auf der Leoganger Speedster Line zeigte Lokalmatadorin Vali Höll (YT MOB) einmal mehr, dass sie derzeit in einer eigenen Liga fährt. Als letzte Starterin sicherte sich Höll mit über sieben Sekunden Vorsprung den Sieg bei ihrem Heimweltcup. Bei vielen Stürzen in der lehmig-klebrigen Wood Section sorgte außerdem die Französin Myriam Nicole (COMMENCAL/MUC-OFF BY RIDING ADDICTION) bei ihrem ersten Weltcup-Finale seit 2022 mit einem fehlerfreien Run und dem verdienten dritten Platz für Aufmerksamkeit. Die Zweitplatzierte Amerikanerin Anna Newkirk (BEYOND RACING) durfte sich nach einem nicht minderstarken Run über ihr erstes Elite-Podium freuen.
Lokalmatadorin Vali Höll: „Es war verrückt. In Fort William hatte ich nicht das Gefühl, dass ich so gefahren bin, wie ich es kann, dann hatte ich einen Sturz in Polen und verpasste das Podium. Ich wusste, dass es zu Hause in Leogang hart werden würde. Danke an meine Trainer, mein Team, meine Eltern, an alle. Der Wald war der entscheidende Abschnitt. Hier kann man das Rennen gewinnen oder verlieren. Ich habe mir das Juniorenrennen angesehen, Erices (Juniorensiegerin van Leuven) Lauf gesehen und gedacht, wenn sie es schaffen kann, dann will ich mich nicht von ihr schlagen lassen. Ich glaube nicht, dass jemand erwartet hat, dass Leogang so technisch sein würde. Die Rider haben sich beschwert, dass Leogang zu einfach sei, aber diese Strecke ist überhaupt nicht einfach. Sie ist so rough und es ist so schwer, die Linie zu halten. Ich bin froh, den Sieg vom letzten Jahr wiederholen zu können. Ich weiß nicht, wie lange ich das noch so machen kann, der Druck ist groß. Aber ich liebe es.“
Downhill Herren Podium (Foto: Patrick Wasshuber)
Loic Bruni souverän zum Sieg, Kolb knapp am Podium vorbei
Bei ähnlichen Bedingungen wie bei den Elite Frauen wurde auch der Weltcupführende Franzose Loic Bruni (SPECIALIZED GRAVITY) seiner Favoritenrolle gerecht und stürmte souverän zum Sieg. Dabei setzte sich zunächst Finn Iles (SPECIALIZED GRAVITY) relativ früh am Rennen an die Spitze, obwohl er sowohl Qualifying und Halbfinale aufgrund einer Daumenverletzung nicht beendete. Bei weitem heute kein Favorit sollte der Kanadier den Hotseat bis zum letzten Rider verteidigen und musste sich schlussendlich lediglich seinem Teamkollegen geschlagen geben. Hinter Bruni und Iles reihte sich der starke Neuseeländer Lachlan Stevens-McNab (UNION – FORGED BY STEEL CITY MEDIA) bei seinem ersten Podium ein.
„Das war unglaublich. Ich dachte wirklich nicht, dass ich es heute schaffen würde, da sich die Bedingungen im Vergleich zu gestern so stark verändert hatten. Ich habe alles gegeben, was ich hatte, und ich war darauf angewiesen, dass die Strecke trocknet, also war ich froh, als Letzter zu starten. Am Anfang hatte ich so viele Gedanken im Kopf, ich habe mich so sehr auf die erste Kurve konzentriert, bevor ich loslegte, dass ich es fast vermasselt habe, dann kam ich nach dem schnellen Abschnitt in Schwung. Der Wald war viel besser, als ich erwartet hatte. Die Strecke ist eine Mischung aus allem. So physisch, weil man die ganze Zeit pusht. Fehler zu minimieren war heute der Schlüssel. Ich bin froh, dass mir das gelungen ist. Ich bin wirklich stolz auf Finn, Jordan hat auch schon gut abgeschnitten. Finns Entscheidung, den Tag frei zu nehmen, war eine gute Entscheidung, Respekt an ihn, so schnell zu fahren, ohne gestern im Rennen gewesen zu sein.“ – Loic Bruni.
Andi Kolb unterwegs in Österreichs größter Bike-Region Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn (Foto: Moritz Ablinger)
Titelverteidiger und Local Hero Andi Kolb (CONTINENTAL ATHERTON) landete auf dem sechsten Platz: „Mir geht es gut, aber ich bin nicht begeistert. Ich habe eine gute Gelegenheit für das Podium weggeworfen, würde ich sagen. Der Druck war zu groß und ich habe zu viele Fehler gemacht. Val di Sole ist eine meiner absoluten Lieblingsstrecken, also kann ich es kaum erwarten, mich nach diesem Wochenende zu rehabilitieren. Ich habe das Gefühl, dass ich mich gerade wieder aufbaue und zu meiner besten Form zurückfinde. Die guten Zeiten kommen wieder.“
RACE HIGHLIGHTS | Elite Women Leogang UCI Downhill World Cup
RACE HIGHLIGHTS | Elite Men Leogang UCI Downhill World Cup
Courdurier und Rude siegreich bei Enduro-Rennen
Den Auftakt machten am Freitag die Enduro-Rider, die in ihrer zweiten Weltcup Saison zum zweiten Mal in Österreichs größter Bike-Region Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn zu Gast waren, mit dem dritten von insgesamt sechs Stopps.
Nahezu Kopf an Kopf starteten die amtierende Gesamtweltcupsiegerin und aktuelle Weltcupführende Isabeau Courdurier (LAPIERRE ZIPP COLLECTIVE) aus Frankreich und ihre erste Verfolgerin Harriet Harnden (TREK FACTORY RACING GRAVITY) aus Großbritannien mit je einem Sieg und einem zweiten Platz aus den ersten beiden Wettkämpfen ins Rennen.
Nach sechs Stages mit insgesamt 73,7 Kilometern und stolzen 2.470 Tiefenmetern stand erneut Isabeau Courdurier als Siegerin fest. Die neue und alte Leogang-Siegerin ließ von Beginn an keine Zweifel zu, dass sie ihren Erfolg aus dem vergangenen Jahr wiederholen würde. Bei durchwachsenen aber weitgehend trockenen Wetterbedingungen verbannte sie Harnden mit über 37 Sekunden Vorsprung auf den zweiten Platz. Dritte wurde Courduriers Landsfrau Morgane Charre (PIVOT FACTORY RACING). Beste Österreicherin wurde Cornelia Holland auf Rang 15.
Siegerin Enduro Isabeau Courdurier FRA (Foto: Patrick Wasshuber)
Bei den Elite-Herren hat sicherlich der Kanadier Rhys Verner (FORBIDDEN SYNTHESIS TEAM) die besten Erinnerungen an Leogang, nachdem er hier letztes Jahr seinen ersten UCI Enduro Weltcup-Sieg errungen hatte. Mit den besten Karten ins diesjährige Rennen gingen allerdings der aktuelle Weltcupführende Charlie Murray (SPECIALIZED RACING TEAM) aus Neuseeland, dicht gefolgt vom amtierenden Gesamtweltcupsieger Richie Rude (YETI/FOX RACE TEAM) aus den USA und dessen Teamkollegen Slawomir Lukasik aus Polen.
Nach einem langen Tag im Sattel war es schließlich Richie Rude, der die Ziellinie mit der besten Zeit überquerte und sich damit seinen zweiten UCI Weltcup-Sieg der laufenden Saison sicherte. In einem bis zum Schluss spannenden Vierkampf mit Murray, Lukasik und dem Franzosen Alex Rudeau (COMMENCAL ENDURO PROJECT) hatte Rude am Ende mit 7,3 Sekunden Vorsprung die Nase vorn. Knapp dahinter landeten Rudeau und Lukasik auf den Plätzen zwei und drei. Murray musste sich nach zwei Stürzen wenige hundert Meter vor der Ziellinie von Stage 6 mit dem achten Rang begnügen. Peter Mihalkovits belegte als bester Österreicher den 57. Platz.
Sieger Enduro Richie Rude USA (Foto: Patrick Wasshuber)
Beim E-Enduro setzten sich in spannenden Entscheidungen über neun Stages Florencia Espiñeira Herreros und Martin Maes in den Elite-Kategorien durch.
Alle Ergebnisse
auf www.mtb-weltcup.at/de/
Races-Qualifiers-Trainings/Startlisten-Ergebnisse.
Der UCI Mountainbike Weltcup in Saalfelden Leogang steht für großes Spektakel. In diesem Jahr fanden sich insgesamt 685 Athletinnen und Athleten in Österreichs größter Bike-Region Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn ein, um in drei Disziplinen mit insgesamt 16 Kategorien Weltcuppunkte zu sammeln und SiegerInnen zu küren. Unterstützt wurden sie dabei von 250 freiwilligen Helfern und über 20.000 Zuschauern, die sie lautstark nach vorne pushten.
Videos
Die Race Highlights können auf www.youtube.com/@uci_mtbworldseries/videos abgerufen werden.
Text: PM/Saalfelden Leogang/Selina Hörl
Artikel vom 10.06.2024
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