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Wolfgang Fasching stellt neue Rekordzeit durch Europa auf

Innerhalb von 12 Tagen wollte Wolfgang Fasching die 5.656 Kilometer lange und mit 30.000 Höhenmetern gespickte Distanz von Gibraltar durch neun Länder bis zum Nordkap absolvieren. Nun stellte er mit 10 Tagen 20 Stunden 47 Minuten einen eindrucksvollen Rekord auf.

Wolfgang Fasching am Nordkap (Foto: Manuel Hausdorfer | lime-art.at)

Wolfgang Fasching am Nordkap (Foto: Manuel Hausdorfer | lime-art.at)

Wolfgang Fasching hat es geschafft. Fünf Jahre nach der Durchquerung Russlands hat er nun auch Europa im Rekordtempo durchquert. Am 16. August 2019 um Punkt 13:59 Uhr kam er am nördlichsten Punkt Europas an, gestartet war er am 5. August in Gibraltar. Er verbesserte die von Dr. Franz Kaserer im Jahr 1998 aufgestellte Rekordmarke von 13 Tagen 20 Stunden deutlich. Die 5.656 Kilometer lange Strecke von Gibraltar bis zum Nordkap mit rund 30.000 Höhenmetern durch neun europäische Länder absolvierte der Mentalcoach in 10 Tage 20 Stunden 47 Minuten. Und das trotz eines schweren Sturzes, der rund 17 Stunden gekostet hatte, und unterschiedlichsten Witterungsbedingungen - von über 40 Grad bis Minusgrade und viel Regen in den nordischen Ländern.

Der gebürtige Steirer, der in Neukirchen in Oberösterreich lebt, hat seiner Palmaresliste einen weiteren großen Erfolg hinzugeführt. Neben drei Erfolgen beim Race Across America und jetzt vier neuen Bestmarken mit der Durchquerung von Kontinenten nach USA, Russland und Australien wurde er 1997 und 1998 24h Weltmeister, er schaffte zwischen 2001 und 2009 die Seven Summits (höchste Gipfel aller Kontinente) und Fasching stellte 2002 einen 24h Weltrekord auf.

Trainer streut Fasching Rosen
Am letzten Sonntag, nur zwei Tage nach dem schweren Crash in Belgien, wo er unsanft auf der Windschutzscheibe des Pacecars landete, feierte Wolfgang Fasching seinen 52. Geburtstag. Dass man auch im gehobenen Alter noch Topleistungen bringen kann, demonstrierte er in den letzten elf Tagen. Dazu sein Trainer Markus Kinzlbauer, der in Salzburg seine Praxis mk-training.org betreibt: „Wolfgang hat in den letzten Monaten alles dem Projekt #EuropeCoast2Coast untergeordnet. In der Vorbereitung fuhr er rund 15.000 Kilometer in insgesamt 600 Trainingsstunden. Er hat eine top-motiviert, unglaublich konstante Leistung gezeigt. Wolfgang ist durch sein jahrzehntelanges Training in der Lage, sehr sehr viel auszuhalten. Er hat Selbstvertrauen und es gibt nie Zweifel, dass er etwas nicht schafft. Das haben wir auch nach dem Unfall gesehen. Es geht immer vorwärts für ihn.“

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Wolfgang Fasching mit seinem Team (Foto: Manuel Hausdorfer | lime-art.at)

Nur 18 Stunden Schlaf
Wolfgang Fasching hatte in den letzten elf Tagen eine Nettoschlafzeit von 18 Stunden - das entspricht 1,6 Stunden pro Tag. Er konnte sein Gewicht durch ein ausgeklügeltes Ernährungskonzept halten. Und auch gute Nachrichten gibt es von den Sturzverletzungen: Die Schwellung des Sprunggelenks heilte trotz der Belastungen ab, wie auch die Blessuren an den Beinen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit - inklusive der 17-stündigen Stehzeit nach dem Sturz - lag über 21km/h!

Schwerer Crash von Fasching am 5. Tag
Im belgischen Lüttich, nach rund 2.200 Kilometern, krachte am 5. Tag der Gewalttour gegen 17:00 Uhr von hinten ein kleiner Lieferwagen in das Pacecar von Wolfgang Fasching. Durch die Wucht des Aufpralls erfasste das Pacecar auch den vor ihm fahrenden Athleten, der auf der Windschutzscheibe landete. Der Extremsportler, der einen Tag später seinen 52-jährigen Geburtstag feierte, wurde umgehend ins Krankenhaus Centre Hospitalier Regional de Huy zum Röntgen gebracht. Die Ärzte gaben Entwarnung - keine Brüche, „nur“ Abschürfungen waren die Folge. Und nachdem für den nächsten Tag ohnehin ein Crew-Wechsel geplant war, wurde das Auto eines neuen Crew-Mitgliedes zum Pacecar umfunktioniert.

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Kurz vor der belgischen Grenze (Foto: Manuel Hausdorfer | lime-art.at)

Rekord für Fasching und sein Team
Mit elf Betreuern war Wolfgang Fasching in Gibraltar aufgebrochen. „Mein persönliches Ziel war es, dieses Projekt mit meinem Team in einer schnellen Zeit zu finishen. Das haben wir trotz des tragischen, aber im Nachhinein glimpflichen Unfalls geschafft, was eine irrsinnige Erleichterung ist“, sagte Fasching am Nordkap. Er erlebte viele schöne Erinnerungen in den neun Ländern, die er durchgeradelt war. „Aber der Entschluss meines Teams, nach dem Unfall weiterzumachen, war ein ganz spezieller Moment für mich. Worauf ich aber gerne verzichtet hätte, war vor allem in den letzten Tagen der ständige Regen. Wir mussten deshalb viele Stopps einlegen, um die Regensachen zu wechseln.“

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Von Gibraltar bis Nordkap durch die Länder: Spanien - Frankreich - Belgien - Niederlande - Deutschland - Dänemark - Schweden - Finnland - Norwegen (Bild: Wolfgang Fasching)

Das komplette Fasching-Team hat tolle Arbeit geleistet. „Natürlich gibt es bei so einem Projekt immer wieder Reibungspunkte und Differenzen. Aber man muss flexibel bleiben und diese hinten anstellen und schnell Lösungen finden.“ Wolfgang Fasching ist ein Mensch, der aus Krisen auch Kraft schöpft, wie sein Unfall gezeigt hat: „Ich persönlich nehme von diesem Abenteuer mit, dass man nie von seinen Träumen ablassen darf. Auch wenn es oft widrige Umstände gibt. Das Streben nach Erlebnissen - alle Kontinente mit dem Rad zu durchqueren, wobei mir jetzt noch Afrika fehlt - ist mein übergeordnetes Ziel. Aber manchmal, wie ich erlebt habe, erfährt man völlig unerwartet die Verwundbarkeit eines Menschen; von einem Moment auf den anderen kann alles vorbei sein. Daher soll man sich nicht an Kleinigkeiten aufhängen und diese überbewerten. Nie das Ziel aus den Augen verlieren, ist und war mein Credo.“

Fotogalerie Best of #EuropeCoast2Coast
Fotos auf www.radmarathon.at
(Copyright: Manuel Hausdorfer | lime-art.at)

Artikel vom 19.08.2019

 

 

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